Wer kennt ihn nicht, den berühmten Satz: „Ich habe eine Wassermelone getragen?“

Dirty Dancing natürlich, ein Kultfilm bis heute.

Ich habe diesen Sommer, nach einigen Jahren, wo ich es nicht so am Schirm hatte, meine Liebe zu diesen geformten Wasserfrüchten wieder entdeckt und könnte sie täglich essen. Wir wissen ja, Obst, Gemüse, Salat – alles enthält mehr Wasser als sonstige Substanzen, aber ehrlich, mehr Wasser als in einer Wassermelone, das geht fast nicht, oder?

Ich stelle mir immer gern vor, irgendeine heiße wasserlose Gegend irgendwo auf diesem Planeten, alles leidet, und dann hat man das Glück und findet solch eine Frucht. Also genau sind es 93% Wasser. Kann da denn eigentlich noch was anderes Gesundes übrig bleiben?

Und ob! 

Da ist zunächst mal das Lykopin zu nennen. Kennen wir auch aus Tomaten. Es ist der sekundäre Pflanzenwirkstoff, der Früchte Rot aussehen lässt. Im Gegensatz zu Tomaten, die diese Substanz eigentlich nur wirklich frei setzen, wenn man sie kocht (und ja, hätte Ketchup nicht so viel Zucker, wäre er was Lykopin betrifft gesünder als die rohe Tomate), gibt uns die Melone dieses Antioxidans auch bereitwillig einfach so.

Daneben haben wir Betakarotin, die pflanzliche Vorstufe von Vitamin A, und zwar 245 Mikrogramm pro 100 Gramm (zum Vergleich, ein Apfel hat 100 Mikro), Kalium ist noch ein weiterer Bestandteil, daher gut fürs Herz, Eisen, gut fürs Blut und unsere Sauerstoffversorgung und vor allem im weissen Außenbereich ein weiterer Pflanzenwirkstoff, das Citrullin.

Citrullin wird im Körper in die Aminosäure Arginin umgewandelt, eine Substanz, zu der man gerade in den letzten Jahren viel geforscht hat und die wunderbar Blutdruck senkend ist. Und ich kann versichern, Wassermelone schmeckt um Potenzen besser als Arginin. Finden übrigens auch unsere Pferde, die sie ratze-putz mit Schale essen.

Und das kommt natürlich dazu – eine Wassermelone kann man zu jeder Mahlzeit essen – Vorspeise, Nachspeise, Salat, Beilage oder als Eisersatz und im Gegensatz zu einem Nuss/Schoko/Vanille-Becher hat sie gerade mal 28 Kalorien auf 100 Gramm.

In diesem Sinne, genießen wir sie noch, bevor wir dann im Herbst zum Bruder aus der gleichen Familie umsteigen – dem Kürbis.

Gabriela Vonwald