Neulich im Zoom mit Lernenden zum Thema Teebaumöle hab ich beiläufig erwähnt, dass man bei einer bestimmten Mischung auch gut Palmarosa dazu geben könne. Und bekam dann eine email, ob ich nochmals sagen könne, welche Rose ich da erwähnt hätte.

Gar keine.

Palmarosa schmückt sich sozusagen mit einem fremden Namen, denn eigentlich gehört die Pflanze zur Pflanzengattung der Süßgräser. Also zur gleichen Gruppe wie Lemongras, Citronella, Zitronengras. Also einfach – Gras.

Wer jemals richtig Thailändisch essen war, wo ja nahezu in jedem Gericht Zitronengras drin ist, der weiß auch, warum die Süßgräser heißen. Und alle genannten riechen ja auch wirklich nicht so, wie man sich das Gras bei uns vorm Haus so vorstellt. Damit haben sie auch wirklich nichts zu tun.

Ich nähere mich ja einer Pflanze immer gern über die Signaturenlehre an, vor allem, wo und wie wächst sie. Und Süßgräser dienen nicht nur zur Dekoration, im Essen oder gegen Insekten, sondern sie halten auch das Erdreich am Platz, geben also dem Boden Halt und Struktur. Genau das tun sie auch für uns und unser Seelenleben. Ein Tröster in stressigen Augenblicken, beruhigend und wunderbar bei Erschöpfung.

Palmarosa hat aber ihren Namen, weil das Öl wirklich wie nach Rose riecht, zumindest aber wie nach Rosengeranie. Weswegen es früher auch oft zum Strecken dieser beiden doch teuren Öle verwendet wurde. Es hieß sogar – da es aus Indien kam – „Indisches Geranienöl“. Heute ist das Hauptanbaugebiet für ätherisches Öl Madagaskar.

Palmarosa ist ein wunderbares Hautpflegemittel, das der Haut sowohl Struktur gibt, als auch – wir erinnern uns an das Gras, das mit seinen Wurzeln das Erdreich fest hält –  die Feuchtigkeit speichert und dafür sorgt, dass nicht alles so „wegrutscht“. Auch bei Hautirritationen aller Art ist es nützlich, ich mische es gern in Wildrosenöl für Hals und Dekolletee .

In der Ayurveda Medizin wird es auch bei Muskel – und Gelenkschmerzen verwendet.

Und noch eine feine Wirkung gibt es bei Menstruationskrämpfen. Palmarosa ist überhaupt ein sehr weibliches Öl, das sich ähnlich verwenden lässt wie Geranie.

Und in der Mischung hab ich es am liebsten so, wie ich auch gern Rosenöl mische. Entweder sehr weiblich zart mit Neroli. Oder etwas frischer mit Bergamotte. Oder Halt gebend mit Zeder.

Ich wünsche viel Freude beim Schnuppern und Mischen.

Gabriela Vonwald