Fasten ist weiblich

Ying-YangYin, ein Begriff aus der asiatischen Welt, wird oft einfach gleichgesetzt mit weiblich oder noch einfacher, alles was Frauen betrifft. Dies ist natürlich sehr einseitig interpretiert, und daher muss man auch den Satz „Fasten unterliegt dem weiblichen Prinzip.“ umfassender betrachten. Das Konzept von Yin und Yang beruht auf alten, chinesischen, philosophischen Werten. Die urspüngliche Bedeutung ergibt sich aus den chinesischen Schriftzeichen. So bedeutet Yin die nördliche Seite eines Berges, also die von der Sonne abgewandte Seite, somit Schatten und Kälte, während Yang die Sonnenseite eines Berges meint, also Wärme und Licht.

Im Laufe der Zeit hat man weitere Begriffe zugeordnet, so dass heute gilt:

Die Gegensätzlichkeit von Yin und Yang besteht in allem Existierenden und folgt den Gesetzen des Universums. Yin und Yang sind aber keine absoluten Begriffe, ein Mann ist nicht nur Yang, eine Frau nicht nur Yin. Jedes trägt gleichzeitig auch das entgegengesetzte Prinzip in sich. Dies soll das Symbol des Yin/Yang ausdrücken – schon im schwarzen Kreis des Yin liegt der Ursprung des weißen Yang und umgekehrt.

Wenn man sich anschaut, was alles dem Yin zugeordnet wird (Nacht, Ruhe, Stille, Loslassen, Zulassen, Rückzug) dann wird schnell klar, warum man Fasten als weibliches Prinzip bezeichnet. Beim Fasten ist die Ruhe wichtig, der Schlaf, die Innenschau, also die Beschäftigung mit sich selbst statt der Außenwelt. Und auch ganz praktisch, man friert eher, ist müde, alle Körperfunktionen kommen eher zur Ruhe. So ist auch klar, dass Fasten besonders den Menschen gut tut, die wie ein typischer Managertyp ständig unter Strom stehen, wo alles immer akut und überschießend ist.

Neben diesem weiblichen Prinzip im übertragenen Sinne, wollen wir uns aber kurz auf die ganz praktische Sicht des weiblichen Zyklus besinnen, der ja eng mit Mondphasen zusammenhängt. Und hier gibt es für mich persönlich einen großen Unterschied, ob ein Mann fastet oder eine Frau im gebärfähigen Alter, vor allem dann, wenn die Fastenzeit auch besonders für Ausleitung und eventuell Gewichtsabnahme dienen soll.

Ganz allgemein gilt, jedes Fasten fällt bei abnehmendem Mond leichter. Man würde also bei Vollmond beginnen und vor Neumond fertig sein. Für Männer und Frauen jenseits der Wechseljahre kann man dies auch so stehen lassen.

MondEine menstruierende Frau, zumindest wenn sie mit dem Mondzyklus ihre Menstruation lebt, sollte aber bei Vollmond den Eisprung haben, sich mit abnehmendem Mond also der Menstruation nähern. Und wir alle wissen, dass wir gegen Ende des Zyklus, knapp bevor die Menstruation einsetzt, besonders viel speichern. Gewebswasser und auch Giftstoffe, die dann mit dem erleichternden ersten Blutungstag ausgeschieden werden.

Wem daher das Ausleiten, Entwässern oder auch Gewicht verlieren ein besonderes Anliegen ist, dem kann man gern auch empfehlen, mit dem Fasten am dritten oder vierten Tag der Regelblutung zu starten. (Nicht unbedingt am ersten, wo man doch oft sehr mit sich beschäftigt ist, vielleicht Schmerzen hat und schlechte Laune.)

Andererseits kann man sagen:

Wer mit abnehmendem Mond oder ab dem Eisprung fastet, der leitet durch das Fasten schon viel aus und die nachfolgende Regelblutung wird eventuell nicht mehr so heftig ausfallen. Natürlich muss man die Entscheidung jeder Frau selbst überlassen, zuerst auch einmal schauen, ob die Menstruation überhaupt im Mondzyklus erfolgt.

Ich selbst mache übrigens 4mal im Jahr ein modifiziertes Fasten mit dem genialen Clean9-Konzept und halte ansonsten an einigen Tagen pro Woche das Nachtfasten ein, soll heißen, sehr früh abends das letzte und sehr spät vormittags das erste Essen, insgesamt nur zwei Mahlzeiten.

In unserem Herbstkur „Ärztlich geprüfte/r Fastenbegleiter/in“ sind übrigens derzeit noch 4 Plätze frei.