In der Parndorfer Hauptstraße, in der unser Büro liegt, funkeln sie einem aktuell rund um Halloween aus Fenstern und durch Gartenzäune schaurig-schön entgegen: die geschnitzten Kürbis-Köpfe. Ich bin persönlich kein riesiger Fan von Halloween, das ist doch sehr kommerzialisiert. Für mich ist das schönere Fest im Herbst das Erntedankfest. Erntedank wird je nach Region zwischen September und November auf verschiedene Art und Weise gefeiert und war schon als Kind für mich eines der schönsten Feste, weil auch die Bedeutung dahinter so wichtig ist. Aber was haben die beiden Feste gemeinsam? Beide drehen sich um die Früchte der Erde, darum, dass wir nicht alles im Leben als selbstverständlich ansehen, und – bei beiden spielt der Kürbis als Symbol eine der Hauptrollen.
Als Kind habe ich viel Zeit auf einem Ziegenbauernhof verbracht, und Erntedank war die Zeit, in der die Bauernfamilie nach einem langen Sommer endlich mal ein wenig durchschnaufen konnten. Und so erlebe ich das bis heute in meiner kleinen Heimatgemeinde. Während die Erwachsenen sich also über die gelungene Ernte freuen, ist für viele Kinder Halloween heute mehr im Kopf verankert.
Erntedank ist aber auch ein toller Anlass, Kindern zu zeigen, woher ihr Essen kommt. Ich erlebe das in Kenia, wo unsere Schulkinder auf mittlerweile zwei Modellfarmen mitwirken und lernen, was es dafür braucht, um eine möglichst reiche Ernte einzufahren. Nach wochen- oder monatelanger Arbeit das erste Mal selbst etwas zu ernten, ist schon wirklich ein besonderes Erlebnis für Kinder, egal wo auf der Welt. Und so entsteht auch ein Gefühl des Respekts für unsere Nahrungsquellen.
Aber zurück zum Kürbis als herbstliches Superfood. Ursprünglich stammt er aus Nordamerika, und dort spielt er seit jeher eine große Rolle. Halloween ohne Kürbislaternen? Unvorstellbar! Aber auch bei uns hat der Kürbis in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, nicht nur als Deko, sondern auch als gesunde Köstlichkeit.
Zurecht, denn er ist ein echtes Powerpaket: Der Kürbis steckt voller wichtiger Nährstoffe, z.B. Vitamin A, das besonders gut für die Augen ist. Der Kürbis ist außerdem reich an Kalium und Magnesium, unterstützt also das Herz-Kreislauf-System. Vitamin E und Zink fördern die Hautgesundheit und stärken gemeinsam mit Vitamin C das Immunsystem, damit wir gesund durch die Herbst- und Wintersaison zu kommen. Ein Teller schaurig-schmackhafter Kürbissuppe nach dem Halloween-Streifzug kann also nicht schaden – besser als jede Zaubertrank-Rezeptur!
Ebenfalls keine Hexerei: Mit seinen vielen Ballaststoffen fördert der Kürbis die Verdauung und sorgt dafür, dass wir länger satt bleiben. Dabei ist Kürbis mit über 90% Wasseranteil kalorienarm und liefert dennoch jede Menge Geschmack, egal ob als Suppe, gebacken oder als Püree. Im Kürbiskuchen schmeckt er sogar Kindern, die bei Gemüse sonst eher die Nase rümpfen.
Also, wenn ihr das nächste Mal einen Kürbis seht, denkt daran: Er ist viel mehr als nur ein gruseliges Halloween-Gesicht. Er ist ein echter Nährstoffheld, der uns gesund und gestärkt durch den Herbst bringt.
In diesem Sinne: Guten Appetit und Happy Halloween!
Sarah Eidler