Ein Lob auf die Zwiebel

Kennen Sie auch Menschen, die mit Taucherbrille in der Küche am Schneidbrett stehen? Oder daneben das Wasser rinnen lassen? Oder immer wieder die Nase an ein Stück Brot drücken? Oder welches Hausmittel auch immer helfen soll. Denn – wer ist noch nie schluchzend und mit verheultem Gesicht mit ihr in der Küche gestanden – der Zwiebel?

Warum wir ihr diese Attacke auf unsere Tränendrüsen immer wieder verzeihen, liegt nicht nur an ihrem tollen Geschmack, der einfach ganz viele Gerichte aufwertet, nicht daran, dass es super gesund ist, Zwiebeln zu essen (sie enthält nicht nur viele Vitamine, zum Beispiel A, B, C, E, auch Kalzium, Magnesium, Phosphor und Eisen, sondern auch schwefelhaltige Aminosäuren und den Wirkstoff Allicin), sondern auch, weil sie zu den natürlichen Antibiotika gehört, was sie nicht nur dann unter Beweis stellt, wenn man sie isst.

Vor allem Eltern kennen das, wenn während der schmuddeligen Jahreszeit oder bei Kindern, die immer wieder Probleme mit den Atemwegen haben, ständig irgendwo Zwiebeln herumstehen oder – hängen. Und ich kann diese Wunderwirkungen nach fast 40 Jahren Beschäftigung mit alternativen Heilmethoden nur immer wieder bestätigen.

Zwiebel wirkt bei Mittelohrentzündungen als Kompresse auf dem Ohr, bei Insektenstichen (einfach mit einem Stück roher Zwiebel abreiben), bei Schnupfen und verstopfter Nase (eine Schale mit zerhackter Zwiebel in etwas Olivenöl neben das Bett stellen oder bei kleinen Kindern übers Bettchen hängen), mein Liebling ist aber die Fußsohlenkompresse, denn als Masseurin liebe ich natürlich auch die Fußreflexzonenbehandlung, die sich hier schön ergänzt. Rechtzeitig eingesetzt kann man damit eine Erkältung schon im Keim ersticken und so ziemlich alle Infektionen ausleiten. (Kindern kann man es als Zwiebelmagnet schmackhaft machen, ein Zaubermagnet, der Krankheiten aus dem Körper einfach heraus zieht).

So gäbe es noch viel zu berichten, von Blaseninfektionen bis hin zu Rheuma, die kleine Knolle, die uns so zum Weinen bringt, ist für alles einsetzbar. Wir sollten also weinen, wenn wir sie nicht mehr hätten.