Einfach dran bleiben
Wenn wir Feuer machen, geht es den meisten wohl nicht darum, eine hohe Stichflamme zu er- zeugen, die schnell wieder herunter brennt, sondern Ziel ist ein ständig Wärme gebendes konti- nuierliches Feuer, eine Glut, die nicht ausgeht, die nicht mehr viel Wartung braucht, wo man nur noch gelegentlich nachlegen muss.
Im Geschäftsleben, in unserem Beruf, sogar in unseren Hobbies ist es ähnlich. Viele Menschen sind leicht entflammbar, brauchen dann aber ständig Antreiber oder „Motivationsseminare“, um sich in „Glut“ zu halten. Montag bis Mittwoch gebe ich also Gas, Freitag bis Samstag tue ich wieder nichts. Oder in einer Woche gut arbeiten, in der Folgewoche schon wieder herum dümpeln. Oder höchstens last minute in Hektik ausbrechen. Stellen Sie sich die Arbeit auf einem Bauernhof vor und der Landwirt würde so arbeiten. Im Frühling säen, dann einfach mal nichts tun, ein wenig düngen oder Unkraut jäten, aber nur, wenn man gut drauf ist, vielleicht ernten oder auch nicht.
Oder stellen Sie sich vor, Sie wollen bei dichtem Verkehr auf die Autobahn einbiegen. Und geben ein wenig Gas, nein doch nicht, lieber bremse ich mal und denke nochmals nach, ach doch, ich gebe wieder Gas. Oder soll ich vielleicht mal stehen bleiben? Das sind genau die Autofahrer, die andere wahnsinnig machen.
Die Amerikaner haben hier einen Satz geprägt:
„Do what you do, while you are doing it.“
Nehmen wir das mal am Beispiel eines Handelsvertreters. Hier gab es vor einigen Jahren mal eine von einer großen amerikanischen Firma in Auftrag gegebene Untersuchung an 1.000 Han- delsvertretern. Was machen die erfolgreichen anders als die weniger erfolgreichen.
Und das Ergebnis war absolut verblüffend. Keine großen Wunder. Man konnte den Erfolg auf ganz simple Verhaltensweisen herunter brechen:
Es gibt einen Job. Wer ihn macht, muss bestimmte Dinge tun. Und wer diese Dinge tut, der hat Erfolg.
Zu den Dingen, die einfach getan werden mussten, gehörte:
Kunden besuchen, Produkte vorstellen, Kundenwünsche abfragen, dann entweder Auftrag schreiben oder ohne beleidigt zu sein wieder gehen, nicht entmutigen lassen, nochmals nachhaken.
So einfach, so wirkungsvoll.
Überlegen Sie mal: Was sind die Dinge, die Sie täglich tun müssen, damit Sie Erfolg haben? Listen Sie bitte auf, was Ihnen dazu zu Ihrem Beruf einfällt, von Kassasturz bis Klo putzen, falls es keine Putzfrau gibt. So, und dann einfach jeden Tag tun.
Man nennt das neudeutsch Commitment, weil es besser klingt, als der deutsche Begriff Disziplin. Aber es ist Disziplin, nichts anderes. Selbstverpflichtung!
Karl Bühler, ein Psychologe, nennt das übrigens die Funktionslust.
Die Kraft, die uns etwas tun lässt, ohne dass uns irgendwer dazu motiviert oder belohnt.
Spaß muss das übrigens auch nicht immer machen, der Spaß kommt mit dem Erfolg.
Niemand fragt einen ambitionierten Hobbyfußballer, ob es ihm Spaß machen würde, dreimal pro Woche neben einem Brotberuf zu trainieren und jeden Samstag Turnier zu spielen.
In diesem Sinne, was immer Ihnen wichtig ist, dran bleiben.
Jedes Hochhaus hat mal als Keller angefangen.