Erholung lernen

Vielleicht kennen Sie das:

Nach 8 Stunden Schlaf oder einem Wochenende voller Nichtstun fühlt man sich keineswegs erholt und startet am Montag in die Woche genauso müde, wie man sie am Freitag beendet hat. Die Vorstellung ist hier, dass allein schon das passive Konsumieren zu einer Erholung führt. Dies ist nur im Zustand der absoluten Erschöpfung wirklich mal angesagt und da genügt es meistens, wirklich nur zu schlafen. Ansonsten verlangen Körper und Geist auch in der Erholungszeit eine aktive Gestaltung.

Das Gegenteil davon ist die oft zitierte „Freizeitfalle“, man spricht hier ja schon oft vom „Freizeitstress“ und meint damit, dass man sich die Wochenenden oder Urlaube voll packt mit allen Dingen, die man vermeintlich erledigen muss. Es müssen mehrere Sportarten und Hobbies sein, so dass daraus auch wieder keine Erholung entstehen kann. Vor allem Menschen, die unter Dauerstress stehen, neigen dazu, Interessen verkümmern zu lassen, keine Zeit für das, was einem mal Spaß gemacht hat, für Hobbys, freie Wochenenden oder Urlaube.

Auch weit verbreitet ist Schlafender Hundes, Erholung ansammeln zu wollen und in eine ferne Zukunft zu schieben. „Wenn ich mit diesem Projekt fertig bin, dann ruhe ich mich aus, gehe wieder regelmäßig schwimmen, mache mal Urlaub.“ „Wenn ich erst in Pension bin, werde ich mehr lesen und reisen.“ Erholung lässt sich aber nicht verschieben, sondern sie ist täglich notwendig.

Fangen wir mit der kleinen Erholung an – der Pause. Pausen sind überall wichtig, in der Musik genauso wichtig wie die Noten, beim Tanz, im Leistungssport und in unserem Alltag. Beim Lernen und Arbeiten geht man heute davon aus, dass man möglichst alle 90 Minuten eine Pause einlegen sollte.

Wann war Ihre letzte und was haben Sie da getan?

Regelmäßige Pausen sind nicht vergeudete Zeit, sondern gerade dann, wenn die Anforderungen groß sind, ein wichtiger Beitrag, die eigene Leistungsfähigkeit zu erhalten.

Oft missbrauchen wir unsere Pausen, um doch noch schnell was zu erledigen. In der Mittagspause hetzen wir in die Reinigung. Wenn wir Pause von einer wichtigen Arbeit machen, checken wir trotzdem schnell die Mails oder führen zwei, drei Telefonate. Das alles sind keine Pausen.

Ein vielleicht ungewöhnlicher Praxistipp: Sperren Sie sich, wenn es gar nicht anders geht, einfach mal im Klo ein. Komischerweise wird dies meistens von unseren Mitmenschen und sogar unseren Kindern akzeptiert. Ich kenne persönlich viele Mütter, die das als Notanker verwenden, „Mama muss mal aufs Klo“ (auch wenn sie dort oft von ihren Kleinstkindern begleitet werden).

Das alles lernen wir übrigens in der Ausbildung „Dipl. Burnoutcoach“