Kollagen – Zement für unser Bindegewebe
Einer der Sprüche meiner Oma war immer: „Bis 17 kommt die Schönheit vom lieben Gott, danach muss man hart dafür arbeiten.“ Nun, inzwischen weiß die Wissenschaft, hauttechnisch beginnt der Abbau und das älter werden mit 25. Ab dann lässt nämlich die Bildung der Substanz nach, die sozusagen wie Zement unsere Struktur aufrecht erhält. Kollagen.
Meistens kennt man diesen Begriff nur als Inhaltsstoff von Kosmetika, und tatsächlich war es zunächst die Kosmetikindustrie, die sich eingehend mit der Rolle von Kollagen im Körper beschäftigt hat.
Kollagen ist eine Eiweißstruktur, aufgebaut aus 3 verschiedenen Aminosäuren (fast immer ist Glycin dabei), die sich umeinander drehen und dazwischen Wasser einlagern wie in einem Einkaufsnetz. 60% vom Kollagen, das weiß man heute, sind Wasser, so dass mehr trinken für die Schönheit durchaus Sinn ergibt. Entzieht man im Laborversuch Kollagen das Wasser, so wird es immer fester und erreicht schließlich die 300fache Kraft unserer Muskeln. Wissenschaftler sind hier ganz aus dem Häuschen, denn damit ergeben sich vor allem in der Chirurgie, wo Kollagen heute schon für Nähte und Ersatzteile verwendet wird, ganz neue Möglichkeiten. Für die Schönheit wollen wir aber Elastizität, daher heißt es auch weiterhin – Kollagen muss schwimmen.
Den Namen hat Kollagen vom griechischen kolla = Leim, und tatsächlich ist es Kollagen, das unserem Bindegewebe Struktur und Halt gibt. 30% vom Gesamteiweiß im Körper sind Kollagen, das Bindegewebe besteht sogar zu 60% aus dieser Substanz. Und als Gelatine kennt man es nicht nur als Überzug von Kapseln, sondern es ist hier Bestandteil des Gelenkknorpels. Gelatine allerdings hat eine Struktur, die im Bindegewebe nur wenig hilft. Die altmodische Empfehlung, Gelatine zu essen, um knackig jung zu bleiben, hilft daher auch „nur“ in Bezug auf unsere Gelenke, nicht aber auf Haut und Unterhautgewebe. Und bis vor Kurzem konnte man Kollagen auch nicht wirklich essen, bestenfalls als Creme schmieren und hoffen, dass ein wenig davon ankommt.
Aber die Technik ist inzwischen weiter, Kollagen ist eine der spannendsten Nahrungsergänzungen der letzten Jahre. Schönheit kann man also inzwsichen in Maßen sehr wohl auch essen. Wichtig dabei, immer Vitamin C dazu, denn Kollagen kann im Körper nur gut zusammengesetzt werden unter Anwesenheit dieses Mulitvitamins.
Und wem es egal ist, ob sich Falten bilden und alles zum Hängen anfängt, wer kein Problem hat mit Cellulite oder Schwangerschaftsstreifen (alles Einsatzgebiete von Kollagen), wer also nichts mit Anti-Aging im Sinne der Schönheit am Hut hat – Kollagen im Bindegwebe ist auch ein sinnvoller Zellschutz. Es verhindert nämlich die Aufnahme von pathogenen Substanzen, also Eindringlingen von außen genauso wie das Eindringen von Krebszellen in gesundes Gewebe. Hier wird gerade sehr viel geforscht.
Eine gute Zusatzsubstanz zur Nahrungsergänzung wären noch Ceramide. Die werden heute meistens aus der Haut von Fischen gewonnen und sorgen dafür, dass Feuchtigkeit im Gewebe nicht verschwindet, sondern gespeichert wird. In dieser Funktion agieren sie ähnlich wie die berühmte Hyaluronsäure. Und als ehemalige Neurodermitis Betroffene kannte ich die schon, weil sie eine der wichtigsten Substanzen sind bei geschädigter Haut, die dazu neigt, Feuchtigkeit zu verlieren.
Ich hab jetzt also für mich seit ein paar Wochen beschlossen, es mit einem solchen guten Mix aus Kollagen, Ceramiden, Vitamin C und ein paar Antioxidantien zu versuchen. Mit großem Misstrauen, das gebe ich zu. Aber – ich habe nicht nur im Gesicht das Gefühl, dass alles ein wenig straffer ist, sondern auch an einigen Stellen meines Körpers. Und Abwehr von unerwünschten Eindringlingen ist ein zusätzliches Thema für mich.
Daher mein Fazit – Ja, Schönheit kann man essen. Fisch, Gemüse und Olivenöl gehört natürlich auch dazu, genauso wie Bewegung.
In diesem Sinne – helfen wir dem lieben Gott, zumindest alle über 17;-))