Muskat – 6 Ochsen für eine Nuss

Heute, wo wir uns so ziemlich jedes auch noch so exotische Gewürz von weit her importieren können, mag es seltsam erscheinen, aber am Beginn des Gewürzhandels kostete eine einzige Muskatnuss tatsächlich so viel wie 6 Ochsen – für die einfachen Leute natüMuskatnussrlich unerschwinglich. Man schrieb der Nuss (die eigentlich gar keine ist, sondern der Samen der Pflanze) viele Zauberkräfte zu, weshalb man sie auch in einem kleinen Seidenbeutel um den Hals trug.

Der hohe Preis von Muskat genauso wie beispielsweise für Nelken und Pfeffer lag natürlich auch daran, dass es nicht so viele Orte auf der Welt gab, wo man die Pflanzen ernten konnte. Damals waren es besonders die Inseln der Molukken (gehört zu Indonesien), als nicht gerade vor der Haustüre. Heute findet man in vielen Ländern Muskatnussbaumplantagen, was den Preis deutlich gesenkt hat.

Viele Wirkungen sind heute auch durch die moderne Medizin bestätigt. Beispielsweise wirkt Muskat gut gegen Depressionen, ist stimmungsaufhellend, was jetzt in den Wintermonaten nur gut sein kann. Muskat stärkt außerdem die Leber, senkt die Blutfettwerte und ist entzündungshemmend. Schon dem guten Paracelsus fiel auf, dass Muskat zwei grundverschiedene Wirkungen hat: In kleiner Menge hilft das Gewürz beispielsweise gegen Seekrankheit oder auch allgemein gegen Übelkeit. In großen Mengen dagegen ruft es Erbrechen hervor, Schwindel und Halluzinationen, in ganz großen Mengen ist die Nuss sogar giftig. (Der giftige Bestandteil ist das ätherische Öl Myresticin). Allerdings dürfte das heute in der Küche keine Rolle spielen, die geringen Mengen, die man zum Würzen verwendet, bringen niemanden um und tun einfach nur der Gesundheit gut. Muskat wirkt auch gegen Kopfschmerzen, überhaupt wieder solche, die mit Übelkeit einhergehen, und – neueste Erkenntnis – auch gegen Karies. Hier genügen schon kleinste Mengen.

In der TCM wird Muskat übrigens als „warm und trocken“ beschrieben mit einer guten Wirkung auf die Nieren. Daher perfekt bei Kinderwunsch und für ältere Menschen. Und warm und trocken ist auf jeden Fall eine Option für die beginnende kalte Jahreszeit.

Übrigens gibts neben der „Nuss“ noch die „Blüte“, was genauso falsch ist wie die Bezeichnung Nuss. Es handelt sich hierbei um die Samenhaut, also die rot-orange gefärbte Hülle der Muskatnuss. Auch Muskatblüte wird als Gewürz verwendet, oft auch unter dem Namen Macis.

Muskatnuss am besten frisch reiben und zwar erst knapp vor dem Servieren, denn sie verliert rasch ihr Aroma.