Und weil Leben das ist, was passiert, während wir eifrig andere Pläne machen, wurde ich dann erstmal Lehrerin. Mir wurde eine Stelle an meiner Wunschschule angeboten, für meine Wunschfächer, und da ich immer schon gern Wissen weitergeben wollte, war das eigentlich perfekt für mich. Ich denke liebend gern an diese 10 Jahre zurück, ich unterrichte auch wahnsinnig gerne, aber als mich das starre Schulsystem mehr und mehr zermürbt hat, war es für mich an der Zeit zu gehen.
Dass dieser Schritt so klar war, verdanke ich Gabriela Vonwald, die nicht nur eine wundervolle Mentorin, sondern auch ein brillanter Coach ist. Und ein bisschen ihren Pferden – denn die haben uns zusammengeführt, als ich die Ausbildung zum pferdegestützten Mentaltrainer/Coach am Bildungsinstitut Vonwald gewonnen habe. Wie so viele Menschen wurde ich also zuerst einmal von Gabi beschenkt. Von der ersten Seite des Skriptums an war ich gefesselt. Und nach den Praxistagen war klar: Wenn ich das, was ich hier gelernt und mir vorgenommen habe, tatsächlich umsetzen kann, dann will ich etwas zurückgeben.
Wo hätte das besser passieren können als in Gabi Vonwalds Hilfsprojekt Harambee? Schon bald habe ich meine erste Patenschaft übernommen, kurz darauf eine zweite. Je mehr Einblick ich hatte (und als Pate bei Harambee hat man sehr sehr viel Einblick!), umso faszinierter war ich. Und weil ich keinen Sinn darin sehe, etwas „nur halb“ zu machen – ja, ich kann die Perfektionistin in mir nur schwer verbergen – habe ich mich diesem Hilfsprojekt voll und ganz verschrieben.
Als mir während unserer Arbeit an gemeinsamen Kursen für das Bildungsinstitut Vonwald mehr und mehr klar wurde, wie viel von Gabis Einkommen in „ihre Schule“ nach Kenia fließen, da musste ich einfach fragen: Wie soll denn das gehen, wenn du es eines Tages nicht mehr kannst, wenn es also das Bildungsinstitut nicht mehr geben würde? Gabis Antwort: Nun, sie würde eben jemanden finden (müssen), der das dann tut. Ich weiß bis heute nicht, woher ich den Mut hatte, aber es hat sich einfach richtig angefühlt zu sagen: Wenn du es mir jemals zutraust, dann würde ich das sehr gerne eines Tages übernehmen. Und sie hat es mir zugetraut.
Unsere Ausbildungen stehen ja unter dem großen Schlagwort „Gesundheitsförderung“, daher auch dazu noch ein Wort von mir. Mein Vater war Zeit meines Lebens schwer krank, von Kindesbeinen an habe ich sehr viel Zeit in Krankenhäusern und bei Ärzten verbracht. Oft waren es weniger die physischen als die psychischen Zustände, die meinem Vater und uns als Familie zu schaffen gemacht haben. Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Symptomen/Krankheit, das habe ich schon sehr früh verstanden. Oft genug konnte die Schulmedizin auch nicht mehr helfen – wir brauchten Alternativen. Gleichzeitig ist mir bewusst: Ohne Schulmedizin wäre mein Vater gar nicht erst alt genug geworden, um mein Vater zu werden. In meinen Augen braucht es daher verschiedene Zugänge zum Thema Gesundheit und je mehr Menschen mehr über alle Facetten eines gesunden Lebens wissen, umso besser.
Skripten schreiben, Wissen vermitteln, mit dem damit verdienten Geld ganz viel Gutes tun – ja, das möchte ich wie Gabriela Vonwald auch gerne machen. Und ich möchte es in genau diesem Bereich tun, zum Thema Gesundheit.