Unser Immunsystem – jetzt nicht übermütig werden
Die Tage werden deutlich länger und endlich wird es auch warm, zumindest so um die Mittagszeit. Und da neigen die meisten von uns dazu, sich schon mal „nackig zu machen“, also Jacken weg, Strümpfe weg, wir sitzen in der Sonne und bemerken beim Genießen den Wind nicht so. Auch nicht, dass es meistens schon am späteren Nachmittag wieder deutlich kühler wird. In der TCM geht man das ein wenig vernünftiger an. Dort weiß man, nach dem langen kalten Winter konnte der Körper noch nicht genug Wärme speichern, daher sollte man ihn behutsam an die höheren Temperaturen gewöhnen. Und im Herbst, wo gerade Frauen oft schon beim ersten kleinen Windhauch den Mantel heraus holen, wäre es genau umgekehrt. Durch den Sommer haben wir Wärme gespeichert, die wir in den Herbst mitnehmen.
Zurück zum Frühling und dem „Jacke weg“. Gerade jetzt klagen viele dann über Schnupfen und Erkältung. Nicht die schlimme Wintergrippe mit Fieber, aber eben doch die kleinen Unpässlichkeiten. manche sind sich nicht einmal sicher, ob sie nicht vielleicht doch über den Winter eine neue Pollenallergie entwickelt haben. Warum lieben Bakterien denn unser Frösteln so und wenn uns kalt ist?
Neben vielen anderen Gründen:
Kälte stört die Durchblutung. Damit kommen nicht genug Nährstoffe oder Sauerstoff zur Zelle, aber auch die weißen Blutkörperchen gelangen nicht schnell genug an den Ort des Geschehens. Dabei hat Kälte im Körper sogar eine Fernwirkung. Sind zum Beispiel unsere Füße kalt, gelangt diese Information auch zu den Schleimhäuten der Atemwege.
Für viele Menschen ist ja nur der Herbst die Zeit, mehr für unser Immunsystem zu tun. Da erinnern wir uns plötzlich an Vitamin C und Zink (oder werden von der Werbung dahin gestupst, uns zu erinnern). Aber beide Übergänge, Frühling UND Herbst sind Zeiten, wo man sein Immunsystem im Auge behalten sollte.
Neben den üblichen Mikro- und Makronährstoffen aus dem Reich der Vitamine, Mineralien, Spurenelemente sind es vor allem auch wieder die Pflanzen, die uns helfen können. Und wer es exotischer mag als Gänseblümchen und Löwenzahn, dem lege ich die östlichen Pflanzen Ginseng und die beiden Pilze Shitake und Maitake (ich verwende wie immer aus Bequemlichkeit und zur besseren Dosierung ein Fertigprodukt) ans Herz.
Ganz wichtig auch – Stress reduzieren. Endlich scheint die Sonne, da wollen die meisten Menschen alles auf einmal erledigen. Garten, Hobbies, Sport. Vor ungefähr 25 Jahren entstand die neue Wissenschaft der Psychoimmunologie, die sich damit beschäftigt, wie unsere seelische Verfassung Einfluss nimmt auf unsere Immunabwehr. So weiß man zum Beispiel, dass bei Menschen unter Belastung, zum Beispiel weil sie kranke Angehörige pflegen, einen Verlust wie bei Tod oder Scheidung erlitten haben, finanzielle Dauerbelastung ertragen müssen, Wunden schlechter heilen und die Menschen ganz allgemein anfälliger werden für eine Grippe. Selbst der Laie weiß, dass man, wenn man verliebt ist, stundenlang im Regen spazieren gehen kann, ohne dass man davon krank wird, bei Liebeskummer aber bereits 5 Minuten Warten auf den Bus genügen, damit sich der Schnupfen einnistet.
Nach einer Belastung ist das Immunsystem geschwächt und braucht zwischen 3 und 72 Stunden, um sich wieder zu erholen. Diese Zeitspanne nennt man auch das „Open-Window-Phänomen“. Man konnte dies sehr gut auch bei Leistungssportlern (oder denen, die am Wochenende den Leistungssportlern nacheifern) beobachten. Wichtig ist es daher, nach einer Belastung körperlicher oder seelischer Natur eine Erholungszeit einzuplanen. Und mehr Gänseblümchen, Löwenzahn oder Pilze essen;-))
Das Immunsystem ist natürlich Thema in unseren Ausbildungen, sowohl beim Gesundheitscoach als auch beim Humanenergethiker