Wadenwickel

Wenn alles verkühlt ist und die Grippe um sich greift, dann haben sie wieder Saison. Und auch wer sonst nicht viel mit Wickeln am Hut hat oder wenig darüber weiß, beim Wort Wickel denken die meisten an diesen – den Wadenwickel. Den sanfteren kleinen Bruder, den Pulswickel, dagegen kennt kaum jemand, beide haben aber die gleiche Grundwirkung und die gleiche Indikation.

Wadenwickel/Pulswickel werden bei fieberhaften Zuständen mit über 39 Grad Temperatur und einer starken Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes eingesetzt, übrigens helfen sie nicht nur Kindern. Fieber ist aber sinnvoll und nützlich. Man sollte daher nicht sofort die Temperatur hinunter drücken, sondern erst einmal abwarten.

Wichtig zu beachten ist bei beiden Wickeln, dass sie nur knapp unter der aktuellen Körpertemperatur liegen sollten, also maximal 1 bis 5 Grad unter dem Fieber (das sind gerade einmal 38 bis 34 Grad!!) Auf keinen Fall verwenden wir kaltes oder sogar eiskaltes Wasser!!!

Achtung: Solange das Fieber noch steigt, also Schüttelfrost, Anfiebern, Frösteln, Kältegefühl – auf keinen Fall einen solchen Wickel anlegen.

Den Wickel wegnehmen, sobald die Tücher warm werden, erneut ins kühlere Wasser eintauchen, diesen Wechsel drei- bis viermal durchführen, dann ruhen.

Das Fieber sollte bei dieser Anwendung nicht mehr als ein Grad gesenkt sein.

Die Wirkung der Wickel beruht auf zwei Prinzipien:

Zum einen entziehen sie dem Körper lokal die Wärme durch die entstehende Verdunstungskälte, zum anderen wirken sie als Kältereiz auf den Hypothalamus, wo unser Wärmeregulationszentrum sitzt.

Natürlich haben Wickel und Co auch eine zusätzliche psychologische Wirkung. Diese Wirkung ist vor allem für Kinder sehr wichtig, die es immer genießen, dass da etwas für sie getan wird, dass Eltern sich um sie kümmern. Sie fühlen sich in einem Wickel meistens sehr geborgen und gut aufgehoben (erinnert an das Pucken bei Babys). Und für die Eltern ist es gut, aktiv etwas für ihr Kind tun zu können und nicht hilflos dem Krankheitsprozess zusehen zu müssen.

Und wer es mit dem Wickeln nicht so hat – ganz wunderbar bei Erkältungen eigenen sich auch Zwiebelsocken (genau so wie man es sich vorstellt, gehackte Zwiebeln in die Socken und anziehen, ruhig auch ein wenig herum laufen, damit alles leicht gequetscht wird). Und wer den Geruch von Zwiebeln gar nicht ab kann, auch das Gleiche mit Zitronen (in Scheiben geschnitten natürlich) haben eine ableitende Wirkung und machen am anderen Ende die Nase frei.

Das alles lernt man übrigens in unserer Ausbildung  Dipl. Kindervitalcoach