Weizenkeime

Seit einer Woche esse ich wieder Weizenkeime. Und? Ist das tatsächlich einen eigenen Blog-Beitrag wert? Nun, auch wenn ich es ja eigentlich wissen müsste, ich bin doch wieder so begeistert über die gesundheitlichen Wirkungen, dass ich mir denke – vielleicht wissen es ja nicht alle, was diese Keime so gesund macht, vielleicht haben es viele genauso wenig am Schirm, wie ich die letzten Monate, daher – schauen wir uns diesen Jungbrunnen, den der diplomierte Landwirt Dr. Grandel 1930 entdeckt hat, mal genauer an.

Weizenkeime sind – wie der Name schon vermuten lässt – Bestandteile des Weizenkorns, allerdings machen sie nur einen kleinen Prozentsatz aus. Aber – sie sind sehr fetthaltig und werden daher sozusagen als Abfall vor der Mehlerzeugung entfernt, denn mit einem hohen Fettgehalt würde Mehl schnell ranzig.

Dieser gesunde Abfall hat es aber in sich. Seit den berühmten Anti-Aging-Studien der Uni Graz aus dem Jahr 2013 weiß man, dass Weizenkeime einen sehr hohen Gehalt an natürlichem Spermidin enthalten . Spermidin wurde als DAS Anti-Aging-Teilchen schlechthin erforscht und erkannt, das neuesten Studien zufolge auch vor Demenz schützen kann. Und ja, der komische Name kommt daher, dass männliche Spermien wohl den höchsten Gehalt an diesem Polyamin enthalten und die Forscher wohl alles Männer waren. Stolz drückt sich halt manchmal auch so aus. Spaß.

Mein Beweggrund, wieder Weizenkeime in meinen abendlichen Shake zu rühren, war aber ein anderer, mir ging es um Ballaststoffe und Vitamin B1. Mein Darm ist sozusagen mein Seismograph für so ziemlich alles, was meinem Körper nicht in den Kram passt.  Vor allem die Achse Darm – Lunge – Haut funktioniert bei mir bestens. Und über Weihnachten/Neujahr hatte ich die Bronchitis meines Lebens, keuche noch immer herum und rufe bei jeder mittleren Anstrengung nach einem Sauerstoffzelt. Meine Haut hat gleich auch noch ihre Meinung dazu kundgetan und ja – mein Darm.

Und komische Nervenreaktionen hatte ich außerdem, immer wieder so kleine Krämpfe, Schmerzen, Juckreiz, Sensibilitätsstörungen.

Mein Mann muss auf Grund seiner Querschnittslähmung ja seinen Darm ganz besonders im Auge haben und nimmt Weizenkeime im Wechsel mit Leinsamen eigentlich schon lange. Nun, Leinsamen ist nichts für mich, das weiß ich, so gut kenne ich mich.

Aber Weizenkeime – ja, warum nicht. Und was soll ich sagen – es geht mir schon nach einer Woche unglaublich gut. Mein Darm – top. Meine geistige Kapazität – top. Nicht müde, viel Energie, gute Laune (Weizenkeime enthalten sehr viel B1, DAS Mittel gegen Depressionen). Und da ich in nächster Zeit noch ein wenig mehr vegetarisch leben möchte – Weizenkeime sind eine hervorragende Eiweißquelle. Und klarerweise auch wichtiger Ballaststoff für einen gesunden Darm.

Allerdings – sie enthalten Gluten. Daher für Menschen mit Gluten-Empfindlichkeit nicht geeignet.

Wer sie noch bekömmlicher machen möchte, kann das tun, was man immer tun sollte, wenn man ein Problem mit Getreide hat – fermentieren. Klingt aufregender als es ist, heißt in einfachster Form, ein paar Stunden vorher einweichen in wenig Wasser. Dabei wird die Phytinsäure als Bestandteil jedes Getreides zum großen Teil abgebaut. Phytinsäure verhindert normalerweise die Bioverfügbarkeit vieler wichtiger Nährstoffe und sorgt dafür, dass man oft ganzes Getreide nicht verträgt.

Ich hoffe, ich konnte euch neugierig machen. Meine Weizenkeime für abends weichen inzwischen schon vor sich hin. Einfach mal ausprobieren.

Viele Tipps und Erkenntnisse auch zu Getreide, zu Eiweiß, zu Ballaststoffen oder vegetarischer Ernährung lernt man natürlich auch im Kurs Dipl. Ernährungstrainer*in